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Geburt per Kaiserschnitt

Was passiert mit Ihnen während des Kaiserschnitts auf dem Operationstisch? Was werden Sie sehen, hören und fühlen? Wann wird Ihr Baby geboren und wann werden Sie es sehen können? Wie lange werden Sie im Operationssaal verbringen und was kommt danach?

Willkommen im Operationssaal! Erwarten Sie keine „Filmkulisse“ mit vielen piependen Maschinen, Schläuchen, Instrumenten und dramatischen Zwischenrufen.

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Geburt im OP-Saal

Was passiert mit Ihnen während des Kaiserschnitts auf dem Operationstisch? Was werden Sie sehen, hören und fühlen? Wann wird Ihr Baby geboren und wann werden Sie es sehen können? Wie lange werden Sie im Operationssaal verbringen und was kommt danach?

Willkommen im Operationssaal! Erwarten Sie keine „Filmkulisse“ mit vielen piependen Maschinen, Schläuchen, Instrumenten und dramatischen Zwischenrufen.

Nachdem der Anästhesist das Narkosemittel verabreicht hat, hilft Ihnen die Anästhesie-Hebamme neben Ihnen dabei, es sich auf dem Operationstisch bequem zu machen, und fixiert Ihre Beine, damit Sie nicht stürzen. Anschließend wird das Operationsfeld gründlich desinfiziert und Ihr Körper mit einem sterilen OP-Tuch abgedeckt. Ein Ende des OP-Tuches wird hochgeklappt und mit Hilfe eines speziellen Ständers ein Wandschirm aufgebaut, um Ihre Sicht auf das Operationsfeld einzuschränken.

Die Anästhesie wirkt schon, Sie haben keine Sensualität mehr und keine Möglichkeit, sich vom Zwerchfell abwärts zu bewegen. Sie brauchen keine Angst davor zu haben, dass die Operation beginnt, bevor Sie die Narkose „erwischt“ hat – der Anästhesist und der Operateur werden die entsprechenden Tests durchführen. Der Anästhesist und die Anästhesiehebamme werden bei Ihnen sein – bitte wenden Sie sich an sie, wenn Sie Fragen oder Beschwerden haben.

In der Regel wird die operative Entbindung in Regionalanästhesie durchgeführt, aber in einigen speziellen Fällen kann eine Vollnarkose erforderlich sein. Bei der Regionalanästhesie werden Sie betäubt und das Schmerzempfinden im Operationsbereich wird ausgeschaltet. Sie spüren zwar Berührungen, Druck und Zug, aber keine Schmerzen. Außer in den seltenen Fällen, in denen eine Vollnarkose erforderlich ist, sind Sie während des Kaiserschnitts bei Bewusstsein und können die Gespräche des Teams sowie Ihre eigenen Gespräche mit dem sich an Ihrer Seite befindenden Anästhesisten verfolgen. Sie werden auch den ersten Schrei Ihres Babys hören!

Früher wurde der Kaiserschnitt mit einem langen vertikalen Schnitt vom Bauchnabel bis zum Schambein durchgeführt. Heutzutage ist diese Technik besonderen Fällen vorbehalten, und der Einschnitt ist viel diskreter – die Schnittstelle liegt tief unten, direkt unterhalb der Bikinizone, genau dort, wo wir erwarten, dass der Kopf Ihres Babys liegt. Gewöhnlich werden die Muskeln der vorderen Bauchwand nicht durchgetrennt, sondern zur Seite gezogen, und bei der Rekonstruktion mit einigen leichten Stichen vorsichtig in ihrer üblichen Position befestigt. Das Baby wird mit sanfter Anstrengung aus der Gebärmutter entfernt – es gibt eine weitestmögliche  Annäherung an den Prozess der normalen Geburt und der Passage durch den natürlichen Geburtskanal.

Die Geburt des Babys erfolgt gleich zu Beginn der Operation – etwa in der fünften Minute. Was mit dem Baby geschieht und wann Sie es kennenlernen, werden wir Ihnen gleich sagen. Nun zwei Worte dazu, was in den verbleibenden Minuten auf dem Operationstisch passiert. Nach der Geburt des Kindes muss die Plazenta abgestoßen werden – sie hat ihre Aufgaben bereits erfüllt und kann nicht in der Gebärmutter verbleiben. Bei einer normalen Geburt löst sich die Gebärmutter unter dem Einfluss des Hormons Oxytocin innerhalb weniger Minuten nach der Geburt auf natürliche Weise von den Wänden der Gebärmutter. Bei einem Kaiserschnitt wird dieser Vorgang simuliert, indem der Operateur eine geringe Dosis intravenös verabreichtes Oxytocin einsetzt, um eine leichtere und vollständigere Ablösung der Plazenta anzuregen.

Nach der Entfernung der Plazenta und der Reinigung der Gebärmutterhöhle erfolgt eine sequentielle Rekonstruktion aller Gewebeschichten. Manchmal geschieht dies langsam – bei Blutungen, bei alten, Schwierigkeiten bereitenden Verwachsungen, bei der Entfernung von Zysten, kleinen Myomen usw. Wir sind uns dessen bewusst, dass Sie es kaum erwarten können, den Operationssaal zu verlassen, aber eine sorgfältige Durchführung dieses Operationsteils ist der Schlüssel zu einer normalen Erholungsphase danach und zu einem normalen Verlauf einer nachfolgenden Schwangerschaft. Ästhetisches Nähen ist nicht immer möglich – manchmal werden einzelne Nähte bevorzugt, um die Wunde besser zu drainieren.

Geplanter Kaiserschnitt

Ein geplanter Kaiserschnitt wird in der Regel etwa 7-10 Tage vor dem voraussichtlichen Geburtstermin durchgeführt. Bei Mehrlingsschwangerschaften oder anderen medizinischen Indikationen kann ein Termin auch früher angesetzt werden.

Die Vorbereitung darauf erfordert Tests (Blut-, Urintest), eine Konsultation mit einem/einer Anästhesisten/Anästhesistin und/oder Internisten/Internistin, ein Elektrokardiogramm (EKG: nach Ermessen) und eine Gutachten über die Indikation für eine Kaiserschnittgeburt.

Die Aufnahme ins Krankenhaus wird vom Arzt festgelegt und erfolgt in der Regel am Tag vor der Operation. Sie werden von der Krankenhaus-Registratur in das Aufnahmezimmer (Nr. 17 im Erdgeschoss) geleitet, wo Sie von dem/der diensthabenden ArztIn untersucht werden und Ihre Dokumente für die Krankenhausaufnahme erstellt werden. Mitbringen sollten Sie den Personalausweis, den Überweisungsschein für den Krankenhausaufenthalt Nr. 7 des Hausarztes und die Tauschkarte (für Krankenversicherte) sowie die Befunde folgender Untersuchungen:

  • Blutgruppentest mit Rh-Faktor – Dokument im Original (A4-Format) mit Unterschrift und Stempel des Labors, in dem Sie den Test durchgeführt haben;
  • Virologie (Hepatitis B, Hepatitis C, Wasserman, HIV) – Dokument im Original mit Unterschrift und Stempel des Labors, in dem Sie die Tests durchgeführt haben. Bitte beachten Sie die Gültigkeitsdauer der Tests: Tests auf Hepatitis B, Hepatitis C und HIV haben eine Gültigkeitsdauer von 6 Monaten, der Wassermann-Test – eine Gültigkeitsdauer von 3 Monaten)
  • Unterlagen im Original im Zusammenhang mit etwaigen Komorbiditäten (falls vorhanden);
  • OP-Epikrisen (falls vorhanden);
  • Befunde der während der Schwangerschaft durchgeführten Untersuchungen;

Im Aufnahmezimmer werden Sie sich auch mit den Einverständniserklärungen für den Eingriff vertraut machen.

Sobald das Aufnahmeverfahren abgeschlossen ist, werden Sie von einem/einer unserer MitarbeiterInnen vom Aufnahmezimmer zu Ihrem Zimmer auf der Station für Gynäkologie und Pathologie der Schwangerschaft im dritten Stock begleitet.

Vor der Operation werden Sie von einem/einer Anästhesisten/Anästhesistin der Intensivstation, einem/einer Internisten/Internistin und bei Bedarf von anderen FachärztInnen konsultiert.

Sie werden darüber informiert, ab wann Sie am Abend vor Ihrem Kaiserschnitt nichts mehr essen dürfen. Ist die Operation für den Vormittag geplant, wird die Nahrungsaufnahme in der Regel ab etwa 18.00 Uhr am Vorabend eingestellt, wobei nur leichte und schnell verdauliche Nahrung zulässig ist. Am Morgen vor der Operation wird kein Wasser oder Essen konsumiert.

Ihre Angehörigen können Sie zu den festgelegten Besuchszeiten auf der Etage besuchen, wenn die epidemiologische Situation im Land dies zulässt. In einer Pandemiesituation können die Besuchszeiten auf der Station geändert und vorübergehend eingeschränkt oder ausgesetzt werden.

Auf der Station verfügen Sie über kostenlosen Internetzugang und Fernsehen.

Am Tag der Operation werden Sie zur OP-Vorbereitung in die Etage 1 gebracht, in der sich die Operationssäle des Krankenhauses „Nadezhda“ befinden.

Die unmittelbare präoperative Vorbereitung umfasst:

  • Toilette und Haarentfernung im Intimbereich und am Unterbauch;
  • Klysma (Einlauf);
  • Ausziehen der persönlichen Unterwäsche und Anziehen eines Krankenhausnachthemdes;
  • Einsetzen eines Abbocaths (einer Venenverweilkanüle) für intravenöse Infusionen;
  • Einführen eines Blasenkatheters;
  • Durchführung der Anästhesie;
  • Vorbereitung des Operationsfeldes.

Und wie lange dauert es, bis Ihre Angehörigen die frohe Nachricht erfahren? Die Dauer des Eingriffs hängt von den jeweiligen Umständen ab und liegt im Durchschnitt zwischen 40 Minuten und einer Stunde.

Notfallkaiserschnitt

Der Dringlichkeitsgrad richtet sich nach dem spezifischen Zustand von Mutter und Kind. Bei extremer Dringlichkeit wird die Operation sofort durchgeführt. In den meisten Fällen handelt es sich jedoch um die so genannte „verzögerte Dringlichkeit“, bei der es nicht erforderlich ist, innerhalb von Minuten zu operieren, und die Gebärende unter ärztlicher Aufsicht die Aufnahme in den regulären Zeitplan der Operationsteams abwartet.

Da wir in diesen Situationen keine vom Vortag geplante Aufnahme und somit keine Möglichkeit haben, die präoperativen Untersuchungen und Tests im normalen Zeitplan durchzuführen, werden sie auf dringender Basis durchgeführt:

  • Blutuntersuchungen (falls erforderlich);
  • Konsultation eines/einer AnästhesistIn;
  • Klysma (Einlauf);
  • Toilettengang und Haarentfernung im Intimbereich und am Unterbauch.

In der Regel wird der so genannte „Notfallkaiserschnitt“ in zwei Situationen durchgeführt:

Erster Kontakt mit Ihrem Baby nach dem Kaiserschnitt

първа среща с новороденото след секцио в болница "Надежда"

Sie haben Ihr Kind per Kaiserschnitt im Krankenhaus „Nadezhda entbunden – wann werden Sie das Baby sehen und berühren können, werden Sie eine emotionale Bindung zu Ihrem Kind  (Bonding) aufbauen können, wann werden Sie es stillen können?

 

Wie Sie vielleicht schon gelesen haben, wird das Baby bei einem Kaiserschnitt in der Regel schon zu Beginn Ihres Aufenthalts im Operationssaal geboren – nur etwa 5 Minuten nach Beginn der Operation. Das Baby wird vom Operateur vorsichtig herausgezogen, und zwar so, dass die Passage durch den natürlichen Geburtskanal imitiert wird. Da die Muskeln der Bauchdecke heute in der Regel nicht durchtrennt, sondern nur getrennt werden, erfährt das Baby einen gewissen Widerstand bei der Überwindung dieser Barriere. Normalerweise wird zuerst der Kopf des Babys geboren und dann der Körper – wie bei einer normalen Geburt. Sie werden keine Schmerzen verspüren, aber Sie können ein Ziehen oder Dehnen spüren, wenn das Baby herausgezogen wird.

 

Da ist es! Herzlichen Glückwunsch! Sie sind jetzt Mutter!

Erwarten Sie keine lauten Babyschreie – manche Neugeborene schreien recht leise. Andere schreien laut, als ob sie wollen, dass die ganze Welt erfährt, dass sie geboren wurden!

Das Baby wird von einer Kinderhebamme und einem/einer KinderarztIn übernommen. Sie untersuchen ihn und helfen ihm bei seiner Anpassung an die Umwelt. Sie messen ihn aus und legen ihm ein spezielles Armband mit einer Nummer um das Handgelenk, das identisch mit dem ist, das sie Ihnen um den Arm legen. Die Nummern sind einmalig und nicht dupliziert.

 

Je nachdem, ob die Operation ohne Komplikationen verlaufen ist und ob der Zustand des Babys dies zulässt, kann das Baby für eine Minute auf Ihre Brust gelegt werden. Da jedoch alle Gewebeschichten sorgfältig wiederhergestellt werden müssen, ist es nicht ratsam, diesen Kontakt zu verlängern, damit das Operationsteam die Operation ohne Störungen oder Ablenkungen zu Ende führen kann.

 

Normalerweise wird das Neugeborene, nachdem es Ihnen vorgestellt wurde, auch kurz dem Papa vorgestellt und dann vom Team der Neugeborenenstation übernommen, das das Kind in jeder Hinsicht versorgt und betreut, während Sie den Operationssaal verlassen und die Intensivpflege unmittelbar nach der Operation durchlaufen.

Aufenthalt auf der Intensivstation und Bewegung nach dem Kaiserschnitt

Интензивен сектор в Отделението по Анестезиология и интензивно лечение на болница "Надежда"

Unmittelbar nach Abschluss der Operation werden Sie auf die Intensivstation verlegt, wo Ihre Veneninfusionen, die Schmerzbehandlung und die Überwachung Ihres Allgemeinzustands fortgesetzt werden.

 

Nach der Operation ist es normal, ein Kältegefühl zu verspüren – dies ist auf die Narkose und die Infusion von kalten Lösungen zurückzuführen und geht in der Regel schnell vorbei. Denken Sie daran, dass Sie trotz der Narkose weiterhin Schmerzen haben werden, da diese ein wichtiger Indikator und Wegweiser für die Überwachung Ihres postoperativen Zustands sind und nicht vollständig ausgeschaltet werden sollten.

 

Einige Stunden nach der Operation, wenn Sie sich gut fühlen und der Zustand des Babys dies zulässt, kann das Neugeborene für ein kurzes Treffen auf die Neugeborenen-Intensivstation gebracht werden – das ist die Zeitpunkt, in dem Sie es kurz an die Brust nehmen oder einfach nur mit ihm schmusen können. Sollte dies aus medizinischen Gründen zu diesem Zeitpunkt nicht möglich sein, seien Sie nicht traurig oder enttäuscht darüber – in den ersten Stunden nach der Geburt ist das Wichtigste für Sie und Ihr Baby, dass Sie sich schnell und vollständig erholen.

 

Nach einer chirurgischen Entbindung (Kaiserschnitt) beträgt der Aufenthalt auf der Intensivstation zwischen 6 und 24 Stunden, je nach Ermessen des/der AnästhesistIn. Wenn Ihr Zustand es zulässt, dürfen Sie Wasser trinken, und später auch sich bewegen. In den ersten Tagen nach der Operation werden Sie ein Ziehen verspüren und Schmerzen beim Aufstehen haben. Machen Sie sich keine Sorgen – das sind ganz normale Empfindungen, die Sie nicht an Ihrer Bewegung hindern sollten und die allmählich vergehen werden. Bevor Sie das Bett zum ersten Mal verlassen, sollten Sie einige leichte Dehnübungen für verschiedene Körperteile (Arme, Beine) machen. Denken Sie daran: Das Aufstehen sollte immer sanft, mit Pausen, mit geradem Kopf und Rücken erfolgen. Wenn Sie sich schwach fühlen, bleiben Sie liegen, suchen Sie eine Stütze zum Festhalten und atmen Sie langsam und tief!

 

Während Ihres Aufenthalts auf der Intensivstation ist Ihr Baby in der Obhut unserer Kinderärzte und Hebammen auf der Neonatologie-Station, wo es alles erhält, was es braucht. Nach der Bewegung werden Sie in die Postnatale Klinik verlegt, wo das Neonatologie-Team Sie und Ihr Baby wieder trifft.

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