gynäkologie

Gynäkologische Vorsorge

Im Krankenhaus „Nadezhda“ wird die Gesundheitsvorsorge für Frauen durch ein breites Spektrum an spezialisierten Screening- und Diagnoseuntersuchungen gewährleistet. Im Mittelpunkt steht jedoch der verantwortungsvolle Umgang einer jeden Frau mit ihrer eigenen Gesundheit – einmal im Jahr sollte sie eine/n FacharztIn mit Schwerpunkt Mammologie zur Durchführung einer Echomammographie oder Mammographie und eine/n FacharztIn für Gynäkologie zur Durchführung eines prophylaktischen PAP-Abstrichs und einer gynäkologischen Untersuchung aufsuchen.

Nach Ermessen des/der FacharztIn für Gynäkologie können bei Verdacht auf eine Erkrankung des Gebärmutterhalses weitere Untersuchungen durchgeführt werden.

усмихната жена се разхожда в градска среда
badge-de

Über die Jahreskontrolle

Der PAP-Abstrich (PAP-Test, Papanicolaou-Test, Gebärmutterhalsabstrich) ist eine Untersuchung zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs, die jede Frau im Alter von 21 bis zu 65 Jahren einmal im Jahr und bei erhöhtem Risiko alle 6 Monate durchführen lassen sollte. Es handelt sich um ein schmerzfreien Untersuchungsverfahren, bei dem der/die FrauenarztIn mit einer feinen Bürste zwei zytologische Proben entnimmt – vom vaginalen Teil des Gebärmutterhalses und vom Zervixkanal. Die Proben enthalten Oberflächenzellen des Gebärmutterhalses, die dann unter dem Mikroskop auf Veränderungen untersucht werden.

Im Krankenhaus „Nadezhda“ werden konventionelle Pap-Abstriche und so genannte Pap-Abstriche auf Flüssigkeitsbasis durchgeführt. Beim konventionellen Abstrich wird das zytologische Material auf einen Objektträger „geschmiert“. Danach wird die Bürste verworfen und mit ihr etwa 80 % des Zellmaterials. Dies ist der größte Nachteil der konventionellen Untersuchungsmethode – die Wahrscheinlichkeit, dass Zellen mit präkanzerösen Veränderungen nicht auf dem Objektträger landen, sondern mit der Bürste verworfen werden, ist hoch, was seinerseits zu falsch-negativen Ergebnissen und Versäumnissen bei der Diagnostik von präkanzerösen Veränderungen im Gebärmutterhals führt. Bei der flüssigkeitsbasierten Zytologie (Dünnschichtzytologie) wird die Bürste in ein flüssiges Medium „geschüttelt“, in dem 100 % der Zellen aufgefangen und anschließend analysiert werden.

Die Pap-Abstrich-Befunde liegen dann nach 10 Arbeitstagen vor. Sie können sie über Ihr persönliches Patientenprofil ausdrucken oder vor Ort an der Registratur des Krankenhauses „Nadezhda“ erhalten. Die Untersuchungsergebnisse des PAP-Abstrichs müssen dem/der behandelnden ArztIn vorgelegt werden, damit er/sie diese kommentieren und gegebenenfalls die Behandlung mit Ihnen besprechen kann.

Die Kolposkopie-Untersuchung ist eine spezialisiertes Untersuchungsverfahren, das in der modernen gynäkologischen Praxis zur Routine gehört und integraler Bestandteil einer angemessenen Diagnose von Gebärmutterhalserkrankungen ist. Bei dieser Untersuchung wird der Gebärmutterhals mit einem speziellen Mikroskop (Kolposkop) „untersucht“. Das Untersuchungsverfahren ist schnell, schmerzfrei und wird ambulant ohne Narkose durchgeführt. Falls erforderlich, wird eine Biopsie (Gewebeprobe) zur histologischen Untersuchung entnommen.

Dieser Test dient der Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs oder einer Infektion mit Hochrisikotypen des humanen Papillomavirus, die mit einem hohen Risiko für die Entwicklung von Gebärmutterhalskrebs verbunden sind. Der Test wird in der gynäkologischen Arztpraxis durchgeführt und kann gleichzeitig mit dem Pap-Abstrich erfolgen – mit der gleichen Zellprobe oder einer zweiten Probe aus dem Zervixkanal.

Meistens erfolgt die Ultraschalluntersuchung vaginal und soll Aufschluss über den Zustand der Gebärmutter und der Eierstöcke geben. Nach der Untersuchung erhalten Sie ausführliche Information über Ihren Zustand und ggf. Empfehlungen für die Behandlung.

Beurteilung der ovariellen Reserve

Es gibt bereits Untersuchungen, die Rückschlüsse auf den Zustand der Eierstockreserve zulassen. Leider sind sie nicht Bestandteil der routinemäßigen gynäkologischen Prophylaxe. In der Regel werden solche Untersuchungen nur in der Arztpraxis eines/einer FacharztIn für Reproduktionsmedizin angesetzt, wenn wegen einer problematischen Schwangerschaft bereits Hilfe in Anspruch genommen wurde. Die meisten Frauen, die sonst regelmäßig ihre weibliche Gesundheit überwachen lassen, wissen daher nicht, ob ihre Eierstockreserve Abweichungen aufweist, zumal die Erschöpfung leise und ohne Symptome verläuft.

Jede Frau, die eine künftige Schwangerschaft plant, kann die Dinge selbst in die Hand nehmen und ihre Eierstockreserve beurteilen lassen, vor allem dann, wenn bei ihr einer der Faktoren vorliegt, der sie dem Risiko einer vorzeitigen Erschöpfung ihrer ovariellen Reserve aussetzen.

Zu einer umfassenden, aussagekräftigen Beurteilung der ovariellen Reserve gehören Bluttests auf bestimmte Hormone und eine Ultraschalluntersuchung bei einem/einer FacharztIn für Reproduktionsmedizin:

Hormon-Bluttests

Das FSH wird am zweiten/dritten Tag des Monatszyklus einer Frau getestet und liefert wichtige Information über den Zustand der Eierstockreserve. Dieses Hormon wird von der Hypophyse produziert und hat die Aufgabe, jeden Monat die Follikel in den Eierstöcken „aufzuwecken“, damit sich eine reife Eizelle entwickeln kann. Mit fortschreitendem Alter und nachlassender Eierstockreserve benötigen die Follikel immer höhere FSH-Konzentrationen, um sich zu entwickeln. Die FSH-Werte können von Monat zu Monat schwanken, aber während hohe FSH-Werte – selbst bei einmaliger Messung – ein Alarmsignal für eine verminderte Eierstockreserve sind, sind niedrige FSH-Werte nicht immer eine Garantie für eine gute Um die FSH-Werte richtig zu interpretieren, wird FSH in der Regel gleichzeitig mit zwei anderen Hormonen, mit dem LH (Luteinisierendes Hormon) und dem E2 (Estradiol), getestet.

Das AMH wird von den Granulosazellen der sich früh entwickelnden Antralfollikel produziert. Das Hormon wird an einem beliebigen Tag des Menstruationszyklus der Frau gemessen und zeigt die Anzahl der verbleibenden Eizellen an. Niedrige AMH-Werte sind ein Indikator für eine verminderte oder erschöpfte Eierstockreserve. Es wird von den akzessorischen Zellen sezerniert, die für die Follikelvorbereitung verantwortlich sind, und sein Gehalt sinkt in direktem Verhältnis zur Abnahme der zukünftigen Eizellen. Das AMH wird von den Fachleuten als der genaueste und geeignetste Marker für die Beurteilung der ovariellen Reserve anerkannt. Ein Wort der Vorsicht: Wenn Sie ein beunruhigendes AMH-Ergebnis erhalten, sollten Sie den Test wiederholen – der AMH-Test ist einer der „unbeständigen“ Labortests und Testergebnisse verschiedener Labors können voneinander abweichen.

Das LH wird in der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) gebildet, stimuliert die endgültige Reifung und das Aufplatzen der Follikel und löst den Eisprung aus. Der LH-Test zu Beginn des Zyklus (am zweiten/dritten Tag) unterstützt die richtige Interpretation der FSH-Messwerte, da das Verhältnis zwischen den Werten der beiden Hormone eine wichtige Orientierungshilfe für die Fachleute ist.

Estradiol ist das wichtigste weibliche Sexualhormon, das die Hauptrolle für die Arbeit des Eierstocks spielt. Estradiol wird vom wachsenden Follikel ausgeschieden, und der Anstieg seiner Konzentration, wenn der Eisprung näher rückt, ist ein Zeichen für die Hypophyse, die FSH-Produktion zu reduzieren. Manchmal kann dies jedoch auch früher als gewöhnlich, zu Beginn des Zyklus, geschehen. Dieser vorzeitige Estradiol-Anstieg bewirkt, dass der FSH-Spiegel künstlich gesenkt wird, so dass eine ansonsten beeinträchtigte Eierstockreserve scheinbar normal erscheint. Daher wird der Estradiol-Wert benötigt, um festzustellen, ob das Ergebnis der FSH-Messung als schlüssig anzusehen ist oder der Test in einem anderen Zyklus wiederholt werden sollte.

Gynäkologische Ultraschalluntersuchung

Diese Untersuchung dient zur Bestimmung des Ovardurchmessers und der Anzahl der Antralfollikel  und ergänzt die aus den Hormontests gewonnenen Informationen. Diese Untersuchung bietet dem/der FacharztIn für Reproduktionsmedizin eine Grundlage für die endgültige Beurteilung der Eierstockreserve. Obwohl sie von Zyklus zu Zyklus variiert, stellt sie eine schnelle und einfache Methode für eine „Momentaufnahme“ der ovariellen Reserve dar.

Anzumerken ist in diesem Zusammenhang, dass eine korrekte Interpretation der Bluttest-Ergebnisse nur von einem/einer FacharztIn für Reproduktionsmedizin und nur nach einer Ultraschalluntersuchung vorgenommen werden kann.

Es ist möglich, dass die FachärztInnen in verschiedenen Einzelfällen die Durchführung zusätzlicher Untersuchungen empfehlen, je nach Ihrer persönlichen Krankengeschichte und dem Vorhandensein von Risikofaktoren. 

Weitere Themen

Operative Gynäkologie
Medikamentöser Abbruch der Schwangerschaft
Ästhetische Gynäkologie
Erhalt der Reproduktionsfähigkeit
scroll-top-custom-arrow