reproduktionsmedizin

Insemination

Die intrauterine Insemination ist ein Verfahren, bei dem das Sperma zunächst aufbereitet wird – gründlich gereinigt, von der Samenflüssigkeit getrennt und konzentriert – und anschließend über einen dünnen Katheter direkt in die Gebärmutterhöhle eingebracht wird. Auf diese Art und Weise wird die Anzahl der die Eileiter erreichten Spermien optimiert im Gegensatz zum gewöhnlichen Sexualkontakt, bei dem nur ein kleiner Teil der Spermien das Ziel erreicht.

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Die Insemination ist ein bei der ART bevorzugtes Verfahren unter folgenden Anwendungsbedingungen:

Mir steht Insemination bevor - was sollte ich wissen?

Ihr Arzt informiert Sie darüber, an welchem Tag Ihres Monatszyklus Sie zur Untersuchung kommen sollten. Die Terminabsprache für die Untersuchung erfolgt über das Service-Center unseres Krankenhauses.

 

WICHTIG! Als erster Tag des Monatszyklus gilt der Tag, an dem die Blutung stark durchkommt. Wenn die Menstruationsblutung am Nachmittag oder in der Nacht eingesetzt hat, gilt als erster Tag Ihres Monatszyklus der darauffolgende Tag.

Zur Überwachung des Follikelwachstums sollten Sie zu regelmäßigen Ultraschalluntersuchungen ins Krankenhaus kommen bis zu dem Zeitpunkt, zu dem die dominanten Follikel die Größe erreichen, die die bevorstehende Ovulation anzeigt.

Bei einer Stimulation mit Medikamenten sind regelmäßige Ultraschalluntersuchungen und Hormonkontrollen wichtig, weil die Medikamente zur Stimulation die gleichzeitige Bildung einer Vielzahl von Follikeln auslösen, die das Risiko für eine Mehrlingsschwangerschaft und eine Hyperstimulation erhöht. Aus diesem Grund ist die strikte Überwachung der Patientin vom behandelnden Facharzt obligat.

Das Ziel der intrauterinen Insemination (IUI) besteht gewöhnlich darin, 3 bis 5 Follikel heranreifen zu lassen. Wenn 2 oder 3 Follikel ihre optimale Größe erreichen, wird eine Injektion zur Auslösung der Ovulation (des Eisprungs) verabreicht (Ovulationsinduktion).

Um den Zeitpunkt der zu erwartenden Ovulation herum wird ein vom Sexualpartner frisch gewonnenes Sperma im Labor durch die s.g. Swim-up-Methode aufbereitet, um die potenten, progressiv beweglichen Spermien zu konzentrieren. Anschließend wird das so aufbereitete Sperma über einen dünnen und weichen Katheter in die Gebärmutterhöhle eingebracht. Die gesamte Behandlung ist schmerzfrei und gefühlsmäßig mit der Entnahme von oberflächlichem Zellgewebe vom Muttermund und Gebärmutterhalskanal beim PAP-Abstrich vergleichbar.

Empfehlenswert ist es, 15 Minuten nach der Behandlung in Rückenlage liegen zu bleiben. Beim Aufstehen brauchen Sie keine Angst vor einem Spermaauslauf zu haben, denn das Sperma ist sehr tief in die Gebärmutterhöhle eingebracht worden.

Ihr Arzt informiert Sie darüber, wann die Insemination stattfinden wird und wann Sie eine Spritze zur Unterstützung der Eizellreifung bekommen.  Es ist nicht obligat, dass Sie die Spritze in der Klinik injiziert bekommen, auch wenn Ihnen unsere Hebammen und Krankenschwestern gerne dafür zur Verfügung stehen. Auf Wunsch kann das Medikament mitgenommen und in einer Klinik oder an einem anderen Ort Ihrer Wahl eingespritzt werden.

Vor dem Behandlungsverfahren sind für Sie und Ihren Partner folgende Laboruntersuchungen vorgeschrieben: AIDS, Wassermann, Hepatitis B und C. Die Gültigkeit dieser Untersuchungsbefunde beträgt 3 Monate vor dem Inseminationstag.

Zur Durchführung der Behandlung bedarf es Ihrer informierten Einwilligungserklärung (informed consent), die Sie im Manipulationsraum des Krankenhauses (erster Saal mit Glastür neben dem Sprechzimmer 1 im zentralen Foyer) zur Ausfüllung und Unterschrift ausgehändigt bekommen.

Nach Ihrer letzten Untersuchung vor der Insemination und auf Anweisung Ihres Arztes sollten Sie einen Termin für das Behandlungsverfahren an der Registratur des Krankenhauses vereinbaren.

Laboruntersuchungen: Hepatitis B und C, AIDS, Wassermann. Die Gültigkeit dieser Untersuchungsbefunde beträgt 3 Monate vor dem Inseminationstag.

Eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Insemination ist die sexuelle Karenz (Enthaltsamkeit) des Partners von 2 – 5 Tagen vor der Behandlung. Am Tag der Insemination wird er als erster ins Krankenhaus geladen (in der Regel zwischen 8:00-8:30 Uhr morgens), um Ejakulat abzugeben. Das Ejakulat wird durch Masturbation in speziellen, sich in unmittelbarer Nähe des andrologischen Labors befindlichen Räumen abgegeben.

 

WICHTIG! Vor der Ejakulatabgabe ist es erforderlich, dass

  • die Harnblase leer ist;
  • die Hände und das Glied gewaschen werden.

Das Ejakulat wird in einem sterilen Behälter gesammelt und einer/einem Biologen/Biologin des andrologischen Labors übergeben. Im andrologischen Labor wird es dann aufbereitet und auf das Behandlungsverfahren vorbereitet. Eine geringe Ejakulat-Menge wird zurückgelegt, um die Überlebensfähigkeit der Spermien nach der Aufbereitung zu prüfen.

In vielen Fällen werden bei der intrauterinen Insemination Spermien des Sexualpartners (sog. homologe Insemination) verwendet. In anderen Fällen jedoch bedarf es einer Insemination mit Spendersamen (sog. heterologe Insemination), bei der das überprüfte, aufbereitete Sperma eines anonymen Spenders genutzt wird. In unserem Land gelten besondere Vorschriften, die die Verwendung von Spender-Reproduktionsmaterial regeln.

Siehe dazu: Verordnung 28 über Leistungen der assistierten Reproduktion.

Die Behandlung findet im Sprechzimmer Nr. 7 (Manipulationsraum neben dem Zentraleingang des Krankenhauses) statt. Der Inseminationsvorgang ist für Sie völlig schmerzfrei und fühlt sich an wie eine reguläre gynäkologische Untersuchung. Er dauert einige Minuten und anschließend bleibt die Frau für ca. 15 Minuten auf dem gynäkologischen Stuhl liegen. Nach Ermessen des behandelnden Arztes wird eine Zusatztherapie bis zum Schwangerschaftstest verordnet.

Den Urin-Schwangerschaftstest können Sie am 15. Tag nach der Insemination, den Bluttest – am 11.-14. Tag. Informieren Sie uns bitte über den Erfolg bzw. Misserfolg der Insemination und vereinbaren Sie einen Termin mit Ihrem behandelnden Arzt.

Wann bestehen Kontraindikationen bei der Insemination:

Die intrauterine Insemination (IUI) ist nicht sinnvoll bei Frauen mit undurchlässigen Eileitern. Daher muss die Durchlässigkeit der Eileiter mittels einer Röntgenkontrastuntersuchung, bekannt unter dem Namen Hysterosalpingosonografie (HSG-Untersuchung), überprüft werden. 

Die intrauterine Insemination (IUI) weist eine niedrige Erfolgsrate auf bei Frauen im Alter von über 40 Jahren sowie auch bei jüngeren Frauen mit einem sehr hohen Wert des follikelstimulierenden Hormons (FSH) am 3. Zyklustag oder bei Frauen mit anderen Indikationen für verminderte Eierstockreserve.

Erfolgschancen, Vorteile und Risiken Risiken bei der intrauterinen Insemination (IUI)

Es wichtig anzumerken, dass die Erfolgsquote bei der Insemination (IUI) niedrig ist

  • bei Frauen im Alter von über 40 Jahren,
  • bei geringer Eizellenzahl oder schlechter Eizellenqualität,
  • bei schlechten Parametern des Spermas,
  • bei Frauen mit mittelschwerer bis schwerer Endometriose,
  • bei Frauen mit einer Eileiterschädigung unterschiedlichen Schweregrades oder mit Beckenverwachsungen.

 

Die Erfolgsquote bei der intrauterinen Insemination (IUI) liegt etwas höher bei Frauen, die keine spontane Ovulation (Anovulation) haben und medikamentös vor der Insemination stimuliert wurden, weil ihre Infertilität auf das Ausbleiben des Eisprungs (Anovulation) zurückzuführen ist.

Häufigere Schwangerschaften sind in den Fällen festzustellen, bei denen die Ovulationsinduktion durch Injektion mit Gonadropin-Präparaten vor der Insemination (es besteht ebenfalls das Risiko für eine höhergradige Mehrlingsschwangerschaft) erfolgt, im Gegensatz zur Insemination, bei der zur Ovulationsinduktion Medikamente in Tablettenform eingenommen werden. Dies ist damit zu erklären, dass die zur Ovulationsinduktion eingesetzten Injektionen die Reifung von mehr Eizellen als die Medikamente in Tablettenform anregen; die größere Anzahl reifer Follikel und entsprechend Eizellen erhöht die Erfolgschance einer Schwangerschaft. Potenziell ist mit der Unannehmlichkeit zu rechnen, dass die Injektion mit Gonadropin-Präparaten auch das Risiko einer Mehrlingsschwangerschaft erhöht.

Die intrauterine Insemination (IUI) wird für nicht mehr als 4-6 Zyklen empfohlen.

Die Komplikationen, die infolge der intrauterinen Insemination (IUI) auftreten, sind individueller Art. Sehr selten vorkommende Infektionen oder Gebärmutterkrämpfe sind auf die Nichteinhaltung der Durchführungsanforderungen und -kriterien für die Manipulation zurückzuführen.

 

Achtung!

Beachten Sie bitte, dass das Sperma entsprechend den medizinischen Anforderungen und der strikten Kontrolle nur in Labors mit den dafür erforderlichen Apparaturen aufbereitet werden kann.

Bei der „gewöhnlichen“ Insemination, die mancherorts angeboten wird, wird nicht aufbereitetes Sperma in die Vagina eingespritzt und damit Geschlechtsverkehr imitiert. Solche fragwürdigen Manipulationen bergen das Risiko für Infektionen und allergischen Schock, darüber hinaus stellen sie ein sicheres Verfahren dar, immunologische Unverträglichkeit Ihrem Partner gegenüber zu entwickeln.

 

Unsere Empfehlung: wenn Ihnen eine Insemination angeboten wird, informieren Sie sich zunächst unbedingt darüber, wie, wo, von wem und unter welchen Bedingungen das Sperma dafür aufbereitet wird. Des Weiteren ist wichtig, dass man die Insemination erst nach der vorherigen obligatorischen Eileiterdurchgängigkeitsprüfung in Angriff nimmt.

 

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