Reproduktionsmedizin
Etappen der IVF-Behandlung
Obwohl unsere Herangehensweise an jede Patientin und ihr In-vitro-Behandlungsverfahren streng individuell ist, folgt jedes Verfahren im Wesentlichen dem gleichen „Szenario“ – Vorbereitung; Stumulation der Eierstöcke; Sammeln der Eizellen; Abgabe von Samenflüssigkeit und Aufbereitung der Spermien; Befruchtung und das Embryo-Monitoring; Embryotransfer (Transfer der Embryonen in die Gebärmutter); Schwangerschaftstest.
Diese traditionelle Phasen-Abfolge des In-vitro-Verfahrens hat ihre „Variationen“, je nachdem, ob es sich um reproduktives Spendermaterial (Eizellen oder/und Spermien) handelt, ob eine Kryokonservierung (Tiefgefrieren von Eizellen und Embryonen) vorgesehen ist oder ob der Versuch in einem Spontanzyklus (ohne Stimulation) erfolgt.
Ablauf der IVF-Behandlung
01
Vorbereitung
Ihr/e Facharzt/Fachärztin für Reproduktionsmedizin wird vor Beginn der Stimulation zusätzliche Untersuchungen und Konsultationen anordnen, die über die obligatorischen Untersuchungen vor der Erstuntersuchung hinausgehen.
02
Stimulation
Die Stimulation der Eierstöcke (kontrollierte ovarielle Hyperstimulation – COH) zielt darauf ab, durch die Verabreichung verschiedener Medikamente die Gewinnung einer größeren Anzahl von optimal reifen Eizellen (Oozyten) für die IVF zu gewährleisten. Die Stimulationen werden nach bestimmten Schemata, den so genannten „Stimulationsprotokollen“, durchgeführt. Für welche dieser Schemata sich Ihr/e FacharztFachärztin für Reproduktionsmedizin entscheidet, hängt vom Einzelfall ab.
03
Follikelpunktion
Die Punktion bezeichnet die Phase, in der wir die reifen Eizellen „einsammeln“. Unter Ultraschallsicht wird mit einer sehr dünnen Nadel vaginal der Eierstock erreicht, die Follikel werden eingestochen (punktiert) und die gesamte Follikelflüssigkeit mit der darin „schwimmenden“ Eizellen wird in Röhrchen abgesaugt.
Unmittelbar danach wird die Follikelflüssigkeit einem Embryologen übergeben, der die Aufgabe hat, die Eizellen unter dem Mikroskop „aufzuspüren“.
04
Embryokultivierung
Die Analyse der Embryonalentwicklung erfolgt mit konventionellen mikroskopischen Beobachtungsverfahren, in vielen Fällen setzen wir dazu ein hochmodernes Embryokultivierungs- und Embryo-Monitoring-System, das so genannte Embryoskop, ein.
Das Embryoskop ist ein hochmoderner Inkubator (Brutschrank), ausgestattet mit einem integrierten Mikroskop, einem Kamerasystem und einer speziellen Software, das die Überwachung und Analyse der Embryonen gewährleistet, ohne sie aus der optimalen Atmosphäre entnehmen zu müssen.
05
Embryotransfer und Schwangerschaftstest
Wenn sich Ihr Embryo normal entwickelt und nach mehreren aufeinanderfolgenden Teilungen (in der Regel nach etwa 48 Stunden) das Zwei- bis Acht-Zell-Stadium erreicht, wird es am dritten Tag nach der Punktion in die Gebärmutter übertragen (Embryotransfer). Gelegentlich kann der Transfer auch am 4. oder 5. Tag erfolgen, wenn sich die Embryonen im Blastozystenstadium befinden.
Zwei Wochen nach dem Transfer sollten Sie einen Schwangerschaftstest machen – Urin- oder Bluttest.
Lassen Sie uns alles besprechen, bevor wir die Entscheidung treffen.
Das Vorhandensein von Fruchtbarkeitsstörungen bedeutet nicht zwangsläufig, dass auf eines der o.g. Verfahren zurückzugreifen ist. In einigen Fällen ist die ungewollte Kinderlosigkeit bloß auf leichte hormonelle Störungen zurückzuführen, die durch entsprechende Therapie und Änderung des Lebensstils in der Regel zu einem positiven Ergebnis und einer spontanen Schwangerschaft führen. In anderen Fällen ist jedoch eine Anwendung der Techniken der assistierten Reproduktion erforderlich.